Wer an den Projekttagen am Ende des Schuljahres am Rundling vorbeikam, rieb sich vielleicht erst einmal verwundert die Augen: Dort standen eine baufällige Kücheneinrichtung und ein verdrecktes Klosett!
Beides gehörte zur interaktiven Ausstellung „missio for life“, die die beiden Fachschaften Katholische und Evangelische Religionslehre zusammen mit der Fachschaft Ehtik im Juli bereits zum vierten Mal für die Projekttage der 8. Klassen nach Königsbrunn holten.
Mit Tablets „bewaffnet“ und unter der sachkundigen Anleitung von Christian Homey, der die Ausstellung für die katholische Hilfsorganisation „missio“ entwickelt hat, wurden die Schülerinnen und Schüler mit für sie neuen, anderen Lebenswirklichkeiten aus Indien und von den Philippinen konfrontiert: Menschenhandel, armutsbedingte Prostitution und arrangierte Ehen. Die Jugendlichen fühlten und tasteten sich buchstäblich in die Müllberge hinein, welche die Lebenswelt vieler Kinder in den Entwicklungsländern prägen. Bei dem eineinhalbstündigen Rundgang mussten sie Aufgaben möglichst kreativ in Kleingruppen lösen, wer Lust hatte, konnte sich die passende App auf sein Smartphone laden und zu Hause weiterspielen. Neu war dieses Jahr, dass auch eine Virtual-Reality-Station eingebaut war. Bewaffnet mit futuristisch anmutenden Brillen konnten sich die SchülerInnen in die Rolle eines körperbehinderten Teenagers in Tansania einfühlen.
In zwei Schulstunden wurde der Besuch der Ausstellung von den Religionslehrerinnen vor- oder nachbereitet. Dabei kam vor allem zur Sprache, was unser Lebensstil hier mit der Situation der Jugendlichen in Ländern der „Dritten Welt“ zu tun hat und was jede(r) einzelne tun kann, um diese zu verbessern.
Das Fazit des Projekttages, wie es eine Schülerin formulierte: „Die Aufgaben mit dem Tablet zu lösen, hat echt Spaß gemacht – und es hat mich zum Nachdenken gebracht darüber, wie schwer es Jugendliche in meinem Alter in anderen Ländern haben und wie gut es uns hier geht.“