Eigentlich hatten sich die 100 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen 10. Klassen und Oberstufenkursen auf den Besuch der Fürstenfeldbrucker Autorin Theresa Hannig in der Matrix gefreut. Doch pandemiebedingt musste die Veranstaltung am 18.01.2022 online stattfinden. Das war mit vielen Fragezeichen versehen: Wird das nicht langweilig, auf einem Bildschirm jemanden 45 Minuten lang lesen zu sehen? Was ist, wenn die Technik streikt? Kommt tatsächlich ein Gespräch mit der Autorin zustande? Doch diese Vorbehalte erwiesen sich als unbegründet. Theresa Hannig war bestens vorbereitet und unterhielt die Schüler mit einer fast schon szenischen Lesung aus ihrem dystopischen Roman „Die Optimierer“. In dem Buch entwirft sie das Bild einer „Optimalwohlökonomie“, wo der Staat jeder und jedem den geeigneten Platz in der Gesellschaft zuweist und dies lückenlos überwacht. Was mit denen geschieht, die sich nicht anpassen wollen, erfährt der „Lebensberater“ Samson am eigenen Leib. In der anschließenden Diskussion nahm sich die Autorin viel Zeit für die Fragen der Jugendlichen zu Big-Data und KI, zu einem zukunftsfähigen Gesellschaftsmodell und nicht zuletzt zu ihrem Werdegang. Das Fazit: Analog ist optimal, aber digital ist auch eine Lösung.
(Michaela Christa)