Am Freitag, 21.03.2025 fand die Abschlussveranstaltung des Projekts „Start-up“ in den Klassen 10b und 10c im Fach Wirtschaft und Recht statt. Unter neun Gruppen, die ihre Geschäftsideen wie in der berühmten TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellten, wurde ein Gewinnerteam ermittelt. Doch beginnen wir die Geschichte am Anfang:
Ende Dezember stellte Julia Leifeld vom Digitalen Zentrum Schwaben die Möglichkeit einer Unternehmensgründung als Alternative zu Studium und Ausbildung vor. Nach den Weihnachtsferien begann das Projekt, in welchem die Klassen in kleinere Gruppen zwischen fünf und sechs Schülerinnen und Schüler aufgeteilt wurden und in sechs Phasen die Gründung eines Unternehmes simulierten. In der ersten Phase, dem Design-Thinking, einigten sich die verschiedenen Gruppen auf ihre Ideen. Es standen unterschiedliche Methoden bereit, um die Kreativität zu fördern und die Ideen zu bündeln. So konnten die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer mit LEGO einen Prototyp bauen und anhand dieses Prototyps weitere Überlegungen anstellen. An dieser Stelle ein Dank an den Förderverein „Freunde des Gymnasiums Königsbrunn“ für die Unterstützung bei der Anschaffung der LEGO-Boxen.
Nach der Phase der Ideenfindung analysierten die Schülergruppen in der Phase Markt und Wettbewerb die Zielgruppe und die Konkurrenten. Bei der Unternehmensplanung lag der Schwerpunkt auf der Wahl der Rechtsform und der Auslotung möglicher Geschäftsmodelle zur Generierung von Einnahmen. Kreativ ging es beim Marketing zu. Nachdem innerhalb der Preispolitik diskutiert wurde, ob man eher ein Produkt im oberen oder unterem Preissegment anbieten will, drehten die Schülerteams Werbevideos, fertigten Plakate an oder produzierten Radiospots. In der Phase des Corporate Designs erstellten die Schülerinnen und Schüler ein Unternehmenslogo. Sie stellten dabei fest, dass ein KI-generiertes Logo zwar schnell erstellt ist, sich jedoch die meisten derart Logos doch sehr ähnelten und deshalb von einem Alleinstellungmerkmal nicht gesprochen werden konnte. In diesem Kapitel musste auch ein geeigneter Standort gefunden werden. So diskutierten die Schülerinnen und Schüler über Vor- und Nachteile in Bezug auf Kundennähe, Qualität und Kosten der Mitarbeiter, verfügbare Rohstoffe etc. Schließlich stand am Ende die Phase der Finanzplanung an. Zuerst wurden die variablen und fixen Kosten so gut es ging geschätzt. Mit diesen Werten konnte nun der Break-even-Point berechnet werden, also die Menge an Produkten, die verkauft werden muss, um in den Gewinnbereich zu kommen. Diese Menge wurde mit der prognostizierten Absatzmenge verglichen, um zu erkennen, nach wie vielen Jahren man den Gewinnschwellenpunkt erreicht.
In jeder dieser sechs Phasen war ein Schüler oder eine Schülerin als CEO verantwortlich für den Ablauf. Mittels des bereitgestellten Materials und eines Moderationsleitfadens wechselten die Gruppen selbstständig die Sozialformen und erarbeiteten sich die Inhalte anhand von Videos, Podcasts, Websites, Artikeln oder Erklärtexten. Am Ende dieser zwei bis drei Stunden fertigten sie einen Bericht an, der bewertet wurde und am Ende in den Businessplan einfloss.
Es bildeten sich folgende Unternehmen mit ihren Geschäftsideen heraus.
- LifeCHAINger: Anhänger für Frauen, um bei Gefahr Kontakte zu informieren
- HealthyDream: eine Art Schlafkapsel für Spitzensportler zur schnellen Regeneration
- FitScan: App für das richtige Trainieren
- IceSlice: Aufsatz auf den Scheibenwischer zum Eiskratzen
- Technova: intelligenter Kühlschrank, der einen warnt, wenn das Essen schlecht wird
- Thermolux: Teppich mit Wärmefunktion
- Shop and Wear: App zur stylischen Beratung von meist weiblichen Heranwachsenden
- PlanTogether: Sensoren für Pflanzen, die dem Besitzer Hinweise zur Pflege geben
- Trash for Future: intelligenter Mülleimer, der selbstständig sortiert
Am 21.03. kulminierten die wochenlangen Vorbereitungen in der großen Abschlussveranstaltung. Als Juroren fungierten die Lehrkräfte Frau Schmidberger und Frau Stettin sowie die von der Auftaktveranstaltung bekannte Frau Leifeld vom DZ.S. Ebenso konnten mit Manuel Hagen und Fabian Heißerer zwei ehemalige Schüler des Gymnasiums gewonnen werden, die sich derzeit mit ihrer Filmfirma about.us selbstständig machen.
Der Fokus der drei bis fünf-minütigen Pitches lag auf „Entertaining“. Es soll nicht der gesamte Businessplan vorgestellt, sondern die Produktidee möglichst gut verkauft werden. So sah man einen als Pflanze verkleideten Schüler oder ein Video eines Arztes, das die Funktionalität der Schlafkapsel anpries. Jedes Unternehmen hatte insgesamt (virtuell) 150.000 Euro zur Verfügung, was in Summe dem Betrag aller Juroren entsprach. Nach den neun Vorträgen wurde investiert: Die Schülerinnen und Schüler hatten die Einschränkung, dass sie nicht in das eigene Unternehmen investieren durften. Am Ende gab es ein spannendes Rennen, denn die ersten drei Plätze lagen sowohl bei den Schülern als auch bei den Juroren vorn.
Auf Platz 3 kam LifeCHAINger, die vermutlich einige Damen von ihrer Idee überzeugen konnten. Den zweiten Platz und Favorit der Juroren waren die sechs Mädchen von Shop and Wear, die durch eine witzige und überzeugende Präsentation ihrer Idee bestachen. Sieger des diesjährigen Wettbewerbs wurden die Jungs von Plan2gether, deren Entwurf samt eines kreativen Vortrags am meisten zu gefallen wusste. Dieter Donderer













